Deutsche Medien im Jahr 2021: Kürzen und kappen

Sowohl die privaten wie auch die öffentlich-rechtlichen Medien fahren einen harten Sparkurs. Informationsvielfalt und Meinungspluralität werden so häufig eingeschränkt. Ein Angriff auf die innere Pressefreiheit. Zwei aktuelle Beispiele: Das Magazin „Stern“ verzichtet ab 1. März auf ein eigenes Politik- und Wirtschaftsressort in Hamburg, wie der Verlag Gruner + Jahr mitteilte. „Stern“ (wöchentlich), „Capital“ (monatlich) und Business Punk“ (zweimonatlich) werden ein „gemeinsames Hauptstadtbüro“ in Berlin mit 35 Print- und Digital-Journalisten bilden. Die Zukunft der 17 Mitarbeiter im "Stern"-Ressort Politik/Wirtschaft ist ungeklärt, betriebsbedingte Kündigungen sollen „weitestgehend“ vermieden werden.

Das NDR-Medienmagazin „Zapp“ wird ab sofort nicht mehr vier- sondern nur noch einmal pro Monat gesendet. Dafür baut „Zapp“ sein Online- und Social-Media-Angebot auf NDR.de, in der ARD Mediathek, auf You Tube und anderen sozialen Netzwerken aus. Im Fernsehen werden an jedem dritten Mittwoch im Monat ab 23.20 Uhr „ausgewählte Netzbeiträge“ zu sehen sein. Der „Zapp“-Etat wird um ein knappes Viertel gekürzt.

Bei Deutschlands größter Tageszeitung, der „Süddeutschen Zeitung“ in München, und beim Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ laufen schon seit Monaten Bemühungen, Personal einzusparen. Bei der SZ sollen im Rahmen eines „Effizienzprogramms“ bis zu 50 Redakteure und Redakteurinnen das Blatt gegen Abfindung verlassen. Der „Spiegel“ trennt sich mit einem Vorruhestands- und Altersteilzeit-Modell von zahlreichen Mitarbeitern und will so dauerhaft zehn Millionen Euro einsparen. (ms)

 

DWDL.de: "Stern" und "Capital" bündeln Politik- und Wirtschafts-Ressorts

Süddeutsche.de: Redaktionen fusionieren

taz.de: Durch- und weggezappt

Meedia.de: Programmkürzung bei Medienmagazin „Zapp“

taz.de: In der Druckkammer