Einordnung der Ereignisse
Berlin war für DDR-Bewohner das wichtigste Schlupfloch in Richtung kapitalistischer Westen, in die in vielen Augen bessere Welt. Darum übermittelte der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow den Westalliierten am 27. November 1958 ein Ultimatum mit der Aufkündigung des Viermächte-Abkommens zu Berlin. Darin forderte er, dass die Westmächte innerhalb von sechs Monaten aus Berlin abziehen sollten. Ihre Sektoren sollten in eine entmilitarisierte freie Stadt umgewandelt werden.
Die Westmächte waren weder bereit, ihre Truppen aus West-Berlin abzuziehen noch auf ihr Recht auf freien Zugang nach Berlin zu verzichten.
Die UDSSR schlug nun einen Friedensvertrag mit Deutschland vor, die Neutralisierung und Entmilitarisierung ganz Deutschlands, die Anerkennung der DDR und der Oder-Neiße-Grenze. Bis zu einer Wiedervereinigung sollte West-Berlin eine freie Stadt umgewandelt werden.
Anfang Juni 1961 bei Gesprächen in Wien zwischen Chruschtschow und Kennedy droht Chruschtschow erneut in einem Ultimatum mit dem Abschluss eines solchen Friedensvertrags. Dem setzt Kennedy seine drei Grundsätze entgegen, die "Three Essentials". Worin er bekräftigt es nicht zuzulassen, dass an der Anwesenheit der Westmächte und ihrem freien Zugang nach Berlin gerüttelt werde.
Diese zweite Berlin-Krise endete erst mit dem Mauerbau, mit dem man versuchte, das Berliner Schlupfloch zu schließen.
Die Wirtschaftskrise in der DDR hatte sich 1961 derart zugespitzt, dass nun auch Chruschtschow einem Mauerbau zustimmen musste, um die dramatisch angestiegenen Flüchtlingszahlen via Berlin zu stoppen. Der Mauerbau begann dann am 13. August 1961.
(hhb)