England: Maulkorb für Journalisten

Zu Schadenersatz kann die britische Investigativjournalistin Carole Cadwalladr einem neuen Urteil zufolge verpflichtet werden, weil sie dem Geschäftsmann Arron Banks 2019 mit einer Äußerung während eines Vortrags auf einer Video-Konferenz geschadet haben könnte. Cadwalladr hatte Banks damals vorgeworfen, die britische Bevölkerung über Facebook vor dem Brexit-Referendum gezielt beeinflusst zu haben. Und dass der Financier der Pro-Brexit-Kampagne über seine heimlichen Verbindungen zur russischen Regierung gelogen habe. Nach dem Urteil des Berufungsgerichts vom 28. Februar 2023 kann diese Äußerung Banks potenziell geschadet haben. Nach Ansicht von Reporter ohne Grenzen führt „Arron Banks einen Feldzug gegen eine einzelne Journalistin. Damit soll nicht nur sie persönlich eingeschüchtert werden, er will auch anderen Medienschaffenden vor Augen führen, was passieren kann, wenn sie es mit den Reichen und Mächtigen aufnehmen.“ (hk)

 

PressGazette: Arron Banks partly wins Carole Cadwalladr libel appeal and set to receive damages

SkyNews: Arron Banks wins partial victory in libel case with journalist Carole Cadwalladr

Reporter ohne Grenzen: Abschreckendes Urteil gegen Journalistin

Klein Report: Einschüchterung von Medien: Englische Journalistin soll mit strategischer Klage mundtot gemacht werden

taz.de: Verfahren gegen Journalistin Cadwalladr: Slapp! Slapp!