Zwei Kameramänner müssen in Kirgistan für fünf Jahre ins Gefängnis – wegen Videos, die sie nicht selbst produziert haben. Schoomart Duulatow und Alexander Alexandrov wurden am 17. September von einem kirgisischen Gericht verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hat ihnen vorgeworfen, fünf Videos für den YouTube-Kanal Temirov Live produziert zu haben – die angeblich zu Massenunruhen aufrufen. Seit Präsident Sadyr Dschaparow Amtsantritt im Jahr 2020 geraten Journalisten und Redaktionen immer mehr unter Druck. Behörden setzen zunehmend auf Einschüchterung. Beobachter nehmen an, dass die Urteile staatliche Rache sind, denn beide Verurteilten sind ehemalige Mitarbeiter des Investigativmediums ‚Kloop‘, das Korruptionsrecherchen der kirgisischen Regierung veröffentlicht. Mehrere Redaktionen wurden bereits von Sicherheitskräften durchsucht und zur Schließung gezwungen. Auf der Rangliste der Pressefreiheit liegt Kirgistan auf Platz 144 von 180. (hk)
Reporter ohne Grenzen: Fünf Jahre Haft - ohne Beweise
Novastan.org: Was erwartet die unabhängigen Medien in Kirgistan im Jahr 2025?
Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien: Unter dem Vorwand der Tradition: Die Unterdrückung der Medien in Kirgistan